Aktuelle Bildungsthemen

Lehrplan 21

20.01.2014

Medienmitteilung Schule und Elternhaus Schweiz - Heinz Bäbler, Vorstand S&E Schweiz

Statt Wochenstundentafeln sind Lektionen-Zahlen pro Zyklus vorzuziehen

Die Berufliche Orientierung braucht eine klarere Verankerung im LP 21 und konkretere Zielsetzungen für den Alltag

Kein Abbau von handwerklichen Fächern

S&E begrüsst die durchgehende Kompetenzorientierung, und somit die Orientierung an Schülerinnen und Schülern. Wir betrachten den LP 21 als zeitgemäss und zukunftsgerichtet. S&E ist erfreut darüber, dass der LP 21 überfachlichen Kompetenzen Gewicht beimisst.

Mit den überfachlichen Themen – Berufliche Orientierung, ICT und Medien sowie die Leitideen Nachhaltiger Entwicklung – wird klar, dass unsere Kinder und Jugendliche in der Schule auch darauf vorbereitet werden sollen, später Alltagsfragen bewältigen zu können.

Der LP 21 kann nur umgesetzt werden, wenn genügend Ressourcen vorhanden Ein Hinweis zur Verdeutlichung soll genügen: Für den obligatorischen Schwimmunterricht – wir begrüssen das Obligatorium – müssen die Gemeinden genügend Schwimmbecken zur Verfügung stellen, die innert nützlicher Zeit von den Schülerinnen und Schülern erreicht werden können.

Trotzdem:

  • Wir erwarten, dass einige wenige Grundkompetenzen im LP 21 festgelegt werden. Für viele Eltern ist der vorliegende Entwurf zu detailliert mit zu vielen Einzel-Kompetenzen.
  • Wir fordern verständlichere Formulierungen innerhalb des LP 21.
  • Wir hätten es begrüsst, wenn eine Gesamtanzahl Lektionen pro Zyklus, ohne Wochenstundentafeln, festgelegt worden wäre. Gerade bei fächerübergreifenden Themen können Wochenstundentafeln sehr einengend sein.
  • In einem ersten Schritt unterstützen wir die Forderung, dass mit dem LP 21 die Bandbreite der Anzahl Lektionen – die zwischen den Kantonen nach wie vor stark unterschiedlich sind – stärker angeglichen werden.
  • Wir lehnen einen Abbau von handwerklichen und musischen Fächern ausdrücklich ab.
  • Wir begrüssen ausdrücklich, dass der Lehrplan Überfachliche Kompetenzen beschreibt und diese in soziale, personale und methodische Kompetenzen einteilt, Entscheidend für uns ist, dass diese mit der notwendigen Gewichtung in den täglichen Unterricht einfliessen. Mit anderen Worten, dass die Lektionen nicht zu 100% mit dem Vermitteln von fachlichen Kompetenzen ausgefüllt sind.
  • Wir unterstützen die durchgehende Ausrichtung auf den Erwerb Kompetenzen, mit der Unterscheidung zwischen Mindestansprüchen und darauf aufbauenden Kompetenzen. Die Mindestansprüche müssen so formuliert sein, dass sie von 90% der Lernenden erreicht werden können.
  • Berufliche Orientierung: Entscheidend für uns sind die Überlegungen zum Persönlichkeitsprofil, zur Informationsbeschaffung über das Bildungssystem wie auch des Verständnisses für die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit. Viele Überlegungen sind noch sehr theoretisch. Die Erarbeitung von Bewerbungsunterlagen wie auch die Vorbereitung und Evaluierung von Vorstellungsgesprächen wie auch von Schnupperlehren müssen Bestandteile dieses Unterrichts sein.
  • Fremdsprachen: Entscheidend für S&E CH ist, dass eine Sprachstrategie mit dem LP 21 einheitlich umgesetzt wird.. Dabei nehmen wir keine Stellung, welche Fremdsprache – Französisch oder Englisch – zuerst eingeführt werden soll; sondern nur, ob ein oder zwei Fremdsprachen an der Primarschule eingeführt werden sollen. Diesbezügliche Unterschiede wären für uns nicht nachvollziehbar und lehnen wir ab.

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