Pubertät-Wenn nichts mehr ist wie es einmal war...!

Vortrag von Bernadette Amacker, Mutter von sechs Kindern. Wer mehr zum Thema Pubertät erfahren wollte, bekam am Themenabend vom 6. März 2012 in der gut besetzten Aula wertvolle Informationen und konkrete Tipps für den Familienalltag.

Sehr viele Eltern folgten der Einladung der Schule Villmergen und dem Verein „S&E Schule & Elternhaus“.

Die Referentin Bernadette Amacker, Kommunikations- und Erziehungsfachfrau und Mutter von sechs erwachsenen Kindern, veranschaulichte in ihrem Referat, wie dieser für Väter, Mütter und Lehrpersonen oft schweren Lebensphase viel Positives abzugewinnen ist.

Pubertät ist eine Entwicklungsphase

Es klingt ganz harmlos im Biologie-Buch: „Pubertät“ heisst es da, „ist eine Entwicklungsphase, in der sich die Geschlechtsorgane weiterentwickeln, bis die Geschlechtsreife eintritt. Normalerweise verläuft die Pubertät zwischen dem 10. und 17. Lebensjahr.“

Das wahre Leben

Aber im wahren Leben ist die Pubertät sowohl für die Jugendlichen als auch für die Eltern und alle Erziehungsverantwortlichen echt anstrengend.Gefühlschaos, Ärger mit den Eltern, Schwierigkeiten in der Schule und ein Körper, der irgendwie aus den Fugen gerät. Die Pubertät, so viel ist sicher, verwandelt Leib und Seele in eine Grossbaustelle. In dieser Phase wird von den Eltern Standhaftigkeit und Durchhaltevermögen gefordert! Bernadette Amacker appelliert für mehr Gelassenheit im Umgang mit Jugendlichen in dieser Entwicklungsphase. Die Ablösung ist manchmal schmerzhaft, aber absolut notwendig, damit die Jugendlichen ihren eigenen Platz in der Welt finden. Eines ist klar, nach ein paar Jahren legt sich das Chaos meist wieder. Was dann bleibt, ist die Erinnerung an ein paar völlig verrückte Jahre. Bernadette Amacker

Balance finden

Jugendliche können sich weder in grenzenloser Freiheit noch in einem überbehüteteten Umfeld optimal entwickeln. Eine der grossen Herausforderungen für Erziehungsverantwortliche ist es zweifellos, die Balance zwischen Loslassen und Kontrolle zu finden. Streit und Reibereien gehören in dieser Zeit zum Alltag. Erst diese Auseinandersetzungen ermöglichen es den Jugendlichen, ihre Gefühle auszudrücken und ihre eigene Identität zu finden. Streiten muss aber gelernt werden. Die Eltern sind dabei wichtige Vorbilder. Zwei Regeln sollten beim Streiten unbedingt beachtet werden: Erstens darf im Streit niemand beleidigt werden und zweitens soll im Streit die Sache und nicht die Person angegriffen werden. Abwertung ist tabu!

Wenn nichts mehr ist…

Vermittelte Werte werden vorübergehend auf Eis gelegt; Eltern müssen jedoch nicht alles toll finden, was ihre Sprösslinge tun, und sie dürfen das auch sagen. In kaum einer anderen Lebensphase verändert sich ein Mensch so rasant wie in der Pubertät. Umso wichtiger ist es, dass die Eltern in dieser Umbruchphase Bodenhaftung bewahren können. Denn eines ist klar, Eltern bleiben wichtig, auch wenn die Jugendlichen zeitweise Signale aussenden, die das Gegenteil vermuten lassen könnten! Priska Wyss schulsozialarbeit(at)schule-villmergen Therry Landis, S&E Villmergen