Beisst der? (2009)

(Samuel Schumacher)
Immer wieder werden Kinder von Hunden angegriffen und gebissen.Wie man sich gegenüber den Vierbeinern richtig verhält, lernten Schüler und Kindergärtler in Villmergen.

Angriffe von vermeintlich braven Hunden sind auch in der Schweiz keine  Seltenheit. Zu den Opfern gehören häufig Kinder, die in heiklen Situationen ungeschickt reagieren und sich gegen die angreifenden Tiere nicht wehren können. Gemeinsam mit dem Kynologischen Verein Freiamt (KVF) hat der Verein Schule und Elternhaus Villmergen (S&E) deshalb einen Aktionstag organisiert, um Kindern den gefahrlosen Umgang mit Hunden beizubringen. «Wir geben ihnen die  Möglichkeit, sich den Hunden unter professioneller Aufsicht anzunähern», erklärte  Sonja Cafaro vom Verein S&E.

Sensibilisieren für Gefahr
   «Vielerorts machen  Schulen beim Projekt ‹Prevent a Bite› mit, das Kinder für die von Hunden ausgehende Gefahr sensibilisiert», sagte Cafaro. Laut eigenen Angaben hat die Schule Villmergen dafür aber keine Kapazitäten, weshalb der Verein S&E mit der Unterstützung des KVF die Sache in Villmergen selbst in die Hand genommen habe. An fünf verschiedenen Posten auf dem Areal des Kindergartens  Bündten erhielten die zahlreichen Kinder Einblicke in die faszinierende und doch nicht ganz harmlose Welt der Hunde. Wie verhalte ich mich, wenn ein Hund auf mich zuspringt? Wie verstehe ich, was ein Hund will? Wann darf ich einen fremden Hund streicheln? Geduldig beantworteten die Hundehalter an den Posten die Fragen der Kinder und verrieten ihnen allerlei Tipps und Tricks für Begegnungen  mit Hunden im Alltag.

Ziel: Weniger Hundeangriffe
      Am Aktionstag Kind und Hund gab es für die jungen Teilnehmer nicht nur  trockene Theorie. Die Kinder wurden von rund einem Dutzend Hunden durch  den Tag begleitet, sie durften sie Gassi führen, streicheln und mit ihnen nach  versteckten Gegenständen suchen. «Wir bringen den Kindern bei, dass nicht  alle Hunde immer spielen wollen und dass gerade fremde Hunde gefährlich werden können, wenn man sich falsch verhält», erklärte Martin Bachofen, Präsident des KVF Wohlen. Für die Forderung nach einem Verbot bestimmter Hunderassen hat er kein offenes Ohr. «Wir würden viel mehr erreichen, wenn wir die Ausbildung der Hundehalter verbesserten und die Hundehaltergesetze verschärften. » Aktionstage wie in Villmergen leisteten auch einen grossen Beitrag dazu, dass die Anzahl der Hundeangriffe in der Schweiz in Zukunft stark
reduziert werden könne.

(SAMUEL SCHUMACHER, AZ Freiamt, Samstag, 29. August 2009)